GRIECHENLAND FÄHREN: Die Branche in stürmischen Gewässern, Flottenerneuerung, Konsolidierung und Pleiten sind laut Studie zu erwarten
c: Piraeus Port Authority
Laut einem Bericht der XRTC erfordert es immense Anstrengungen der Fährunternehmen um lebensfähig zu bleiben.
Einige der wichtigsten Ergebnisse der Studie:
Die Pandemie ließ die chronischen wirtschaftlichen Probleme des Fährsektors entstehen, die von der stetig steigenden Nachfrage in den letzten vier Jahren 2016-2019 überschattet wurden.
Der Verband griechischer Passagierschifffahrtsunternehmen (SEEN) schätzt, dass der Passagierverkehr im ersten Halbjahr 2021 sowohl auf den Inlands- als auch auf den Griechenland-Italien-Linien im Vergleich zu 2020 geringer ausfallen wird.
Im Jahr 2021 stiegen die Treibstoffpreise dramatisch an, was sich negativ auf die Finanzergebnisse der Fährunternehmen auswirkte. Es wird geschätzt, dass der durchschnittliche Kraftstoffpreis Ende 2021 im Vergleich zu 2020 um 60 % bis 70 % steigen wird.
Im Jahr 2030 werden 32,7 % der griechischen Fährflotte älter als 40 Jahre sein, was bedeutet, dass in den nächsten 10 Jahren 50 % der bestehenden Fährflotte ersetzt werden müssen.
Die Wartungskosten für Fähren, die älter als 35 Jahre sind, sind nicht tragbar, während kleinere Fähren, die für die Griechische Küstenschifffahrt geeignet sind, nicht auf dem internationalen Markt erhältlich sind.
Die Kosten für den Bau neuer Schiffe werden vor allem aufgrund der neuen EU-Umweltstandards hoch sein.
Die Erneuerung und Aufrüstung der griechischen Fährflotte erfordert in den nächsten zehn Jahren 2,6 bis 3 Milliarden Euro. Auch die Aufrüstung der bestehenden neueren Fähren erfordert zusätzliche Kosten von 100 Millionen Euro.
Das laufende Jahrzehnt bis 2030 ist für die Fährgesellschaften eine entscheidende Zeit, um dem neuen Geschäftsumfeld gerecht zu werden. Die EU wird im Rahmen ihrer Politik im Bereich Umwelt und nachhaltige Entwicklung neue Finanzierungsinstrumente bereitstellen. Außerdem werden neue ESG-Standards in naher Zukunft ein neues Managementmodell für die Fährgesellschaften auferlegen.
Zu den einzelnen Fähr-Reedereien bemerkt der Bericht folgendes:
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ATTICA GRUPPE
ist der größte griechische Fährbetreiber, die drittgrößte Fährmarke im Mittelmeer und unter den zehn größten in Europa.
Es besitzt 30 Schiffe (Durchschnittsalter 20 Jahre) und ist in Griechenland (Kykladen, Dodekanes, Kreta, Nordöstliche Ägäis, Saronische und Sporaden) sowie auf den internationalen Griechenland-Italien-Linien tätig (Ancona-Bari).
Die Piraeus Bank hält 11,8 % der Aktien der Attica Group und 31 % der Aktien der Marfin Investment Group (MIG), die Attica kontrolliert.
Die Verkehrszahlen der Gruppe wurden in den letzten zwei Jahren reduziert, sind aber immer noch widerstandsfähig und die Gruppe investieren ihr Kapital in Neubauten.
Zur Attica Group gehören diese Fährlinien:
Superfast Ferries - Blue Star Ferries - Hellenic Seaways - Africa Morocco Link
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ANEK Lines
das Unternehmen wird wahrscheinlich in eine finanzielle Sackgasse geraten oder die Piraeus Bank und ihre Aktionäre werden gezwungen sein, Schiffe zu verkaufen, um das Unternehmen vor den Bankkrediten zu schützen, die sie dem Unternehmen in der Vergangenheit gewährt haben. Auch der Fall des Unternehmensverkaufs ist möglich.
Anek Lines besitzt 7 Schiffe plus 2 Schiffe in Langzeitcharter (Durchschnittsalter 30 Jahre). Sie operieren hauptsächlich an der Adria (Ancona, Venedig), Kreta (Chania, Heraklion), Dodekanes und Kykladen.
Die Piraeus Bank hält 28,12 % der Aktien von Anek Line, während VARMIN SA (Amalia-Anastasia Vardinogianni) der zweitgrößte Aktionär ist.
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Minoan Lines
hat keine laufenden Bankkredite 100% Tochter der Grimaldi-Gruppe.
ist von der Pandemie nicht unberührt und verzeichnet im Jahr 2020 Verluste.
Minoan besitzt 4 Schiffe (Durchschnittsalter 18,3 Jahre) und fährt auf den Linien Piräus-Kreta (Heraklion und Chania) sowie auf der saisonalen Linie Heraklion - Kykladen.
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Weitere Fähr-Reedereien
Seajets (Marios Iliopoulos Interests) entwickelte sich zur größten privaten griechischen Reederei.
Es besitzt 17 Schiffe (15 Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge plus 2 Fähren), ohne die jüngsten Käufe im Jahr 2021 zu berücksichtigen. Die Schiffe bedienen die Linien Nordägäis, Kythira, Antikythira, Gythio, Kissamos, Thessaloniki – Sporaden – Euböa – Sitia (Kreta) – Dodekanes und Rethymnon (Kreta) – Santorin.
Alpha Lines (Antonis und Vassilis Agapitos Beteiligungen) wurden im Jahr 2020 gegründet und dienen auf der Linie Piräus-Saronische Golfinseln (Poros, Hydra, Spetses) mit Speed Cat I.
