EVER GIVEN HAVARIE: menschliches Versagen sagt die Kanalverwaltung – Ägyptens erster weiblicher Kapitän laut Shitstorm mitverantwortlich
c: Marwa Elselehdar
"Es besteht die Möglichkeit, dass der Kapitän einen Fehler bei der Lenkung oder Geschwindigkeit gemacht hat", sagt Lt. General Osama Rabia, Leiter der Suezkanalverwaltung.
Die Analyse der verfügbaren Daten der Black-Box hat die Überzeugung bestärkt, dass der Vorfall das Ergebnis menschlichen Versagens war.
Er bemerkte auch, dass ein Lotse der Kanalverwaltung auf dem Schiff anwesend war, betonte jedoch erneut, dass die Behörden des Suezkanals keine Verantwortung für den Vorfall trugen.
"Der Lotse gibt lediglich Ratschläge, aber die endgültige Entscheidung trifft der Kapitän. Es gab keine Fehler von unserer Seite und wir tragen keine Verantwortung", bekräftigt Osama Rabia.
Am 1. April wurde die Black Box vom Schiff entfernt, um die Aufzeichnungen aller Gespräche der Besatzung, die Befehle des Kapitäns und die Signale zu studieren, denen das Schiff folgte, bevor es auf Grund lief, sowie während des Vorfalls.
Laut dem Berater der Kanalverwaltung, dem Leiter der Untersuchungskommission, Seyid Sheishi, wurden alle Informationen von Beginn der Krise bis zum Ende von der Besatzung des Containerschiffs angefordert.
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Sheisha betonte: "Wenn sich das Schiff weigert, an der Untersuchung mitzuarbeiten, wird der Fall als Ordnungswidrigkeit erneut eingestuft, das Schiff wird zusammen mit der gesamten Fracht bis zum Urteil des Gerichts festgehalten."
Prozess kann sich über zwei Jahre hinziehen.
Wenn die Besatzung mit der Untersuchungskommission interagiert, "wird das Problem innerhalb von 3-4 Tagen gelöst", versprach er. Diese zeitliche Befristung wäre demnach am 5. April abgelaufen.
Laut AIS befindet sich die Ever Given immer noch im Bittersee.
Wie der Leiter der Suezkanalverwaltung, Osama Rabia, ebenfalls zuvor sagte, verzögerte sich das Schiff, an Bord Container im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar bis zum Ende der Untersuchung des Vorfalls, und der Zahlung einer Entschädigung seitens des Reeders, in Höhe von einer Milliarde US-Dollar“.
Die Reederei hat bereits eine GENERAL AVERAGE (Havarie) ausgerufen. Das hat weitreichende Konsequenzen, auch für die Eigner der Seefracht, da diese sich an den Kosten der Abwicklung, laut Seerecht, eine Mitbeteiligung obliegt. Für Ladungsinhaber, die Ihre Fracht nicht versichert haben, könnten das pro Container rund 50.000 US$, betragen.
Die Abwicklung allerdings könnte mehrere Jahre dauern, die Container aber können nicht ausgeliefert werden, solange die Versicherung den Vorfall abgeschlossen haben!
Ägyptens erster weiblicher Schiffskapitän wird fälschlicherweise für die Blockierung des Suezkanals verantwortlich gemacht
Marwa El Selehdar ist die Ägypterin, die als erste Schiffskapitänin des Landes Geschichte geschrieben hat. Sie befand sich kürzlich im Zentrum eines Social-Media- Shitstorm.
Internet-Trolle machten machten die 29-jährige Marwa verantwortlich für die Blockade. Die Ägypterin besitzt ein Kapitänspatent und ist derzeit 1. Offizier auf dem Trainingsschiff der Ägyptischen Handelsmarine. Das Schiff lag in Hafen von Alexandria, als die Ever Given sich querlegte, ca. 200 Seemeilen entfernt vom Unglücksort.
Bereits 2015 war sie die jüngste und erste ägyptische Kapitänin, die den neu ausgebauten Suezkanal überquerte. Der ägyptische Präsident Abdel Fattah El-Sisi selbst ehrte sie für diese bemerkenswerte Leistung.
Auf ihrem Namen entstanden gefälschte Social-Media-Profile, die die Propaganda weiter trieben und die Schlagzeilen der Zeitungen erreichten.
„Dieser gefälschte Artikel war in englischer Sprache und verbreitete sich in anderen Ländern. Ich habe mich so sehr bemüht, das, was in dem Artikel steht, zu negieren, weil es meinen Ruf und all die Anstrengungen, die ich unternommen habe, um dort zu sein, wo ich jetzt bin, beeinträchtigte “, sagte sie in einem Interview mit BBC Arabic.
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Sie enthüllte das Ausmaß des Sexismus, mit dem sie konfrontiert war, einschließlich ihrer Aufnahme in die Arabische Akademie für Wissenschaft, Technologie und Seeverkehr in Alexandria, die nur Männern offen stand.
Sie wurde nach einer vom damaligen Präsidenten Hosni Mubarak eingeleiteten rechtlichen Überprüfung aufgenommen.
„Die Menschen in unserer Gesellschaft akzeptieren immer noch nicht die Idee, dass Mädchen lange Zeit außerhalb ihrer Familien im Meer arbeiten. Aber wenn Sie tun, was Sie lieben, müssen Sie nicht die Zustimmung aller einholen “, fügte sie hinzu.
