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Kreuzfahrt News - Schifffahrtsnachrichten

BSH-Präsident Heegewaldt: „Wir müssen den Anteil von Frauen in der maritimen Branche deutlich erhöhen“

c: Stena Line

Zum Internationalen Tages der Frauen in der Schifffahrt am 18. Mai 2023 weist der Präsident des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), Helge Heegewaldt, auf die Bedeutung eines höheren Anteils von Frauen in der Schifffahrt hin.

Der Tag steht unter dem Motto "Mobilisierung von Netzwerken für die Gleichstellung der Geschlechter".

„Es ist nachgewiesen, dass bei ausgeglichenem Beschäftigungsanteil von Frauen und Männern die Wertschöpfung, die Produktivität und das soziale Klima innerhalb von Unternehmen nachhaltig gesteigert werden. Die Vorteile einer größeren Vielfalt in der Belegschaft auch in der maritimen Wirtschaft liegen damit auf der Hand,“ so BSH-Präsident Helge Heegewaldt. „Leider wird im maritimen Bereich, gerade auf Schiffen und im nautischen Bereich, noch viel zu wenig auf die Kompetenz und das Engagement von Frauen gesetzt. Das müssen wir unbedingt ändern.“

Nach Aussagen der Internationalen Schifffahrtsorganisation (International Maritime Organization – IMO) machen Frauen gerade einmal ein Fünftel aller Beschäftigten in den Schifffahrtsbehörden der UN-Mitgliedstaaten und nur 29 Prozent in allen Sektoren der maritimen Industrie aus. Nur etwa 1,2 Prozent der 1,9 Millionen Seeleute weltweit sind weiblich. An Bord der deutschen Handelsflotte arbeiten rund 400 Frauen. Das entspricht etwa sechs Prozent der rund 6.900 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Handelsschifffahrt. Damit steht Deutschland im internationalen Vergleich zwar gut da, dennoch bleibt noch ganz viel Luft nach oben.

„Ich sehe die Aufgabe der Arbeitgeber darin, den Anteil von Frauen gerade in männerdominierten Berufen deutlich zu erhöhen und damit das signifikante Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern zu reduzieren. Dieses Ziel verfolgt auch das BSH. In einigen Bereichen haben wir bereits nahezu gleiche Anteile von Frauen und Männern, in anderen Bereichen haben auch wir noch deutlichen Nachholbedarf“, so Heegewaldt. „Jedoch sind wir als BSH innerhalb unserer Behördenfamilie im Bundesverkehrsministerium bereits auf einem sehr guten Weg.“

„Wir müssen Frauen ermutigen, Verantwortung auch für Arbeitsbereiche mit einem hohen Männeranteil zu übernehmen, auch in Führungspositionen. Stärkere Vernetzung ist eine wesentliche Voraussetzung, um dieses Ziel der Gleichstellung zu erreichen. Gleichzeitig müssen die Arbeitgeber mehr Verantwortung übernehmen und attraktivere Angebote machen. Dazu gehören Arbeitsmodelle in Teilzeit und mit der Möglichkeit von Homeoffice. Wir müssen den kommenden Generationen Mut machen, in der Schifffahrtsbranche tätig zu werden.“ Hamburg geht dabei mit gutem Beispiel voran: Bereits 1981 fand in der Hansestadt die erste Konferenz zu „Ladies in Shipping“ statt. Und nach 115 Jahren leitet mit Dr. Gaby Bornheim erstmals eine Frau den Verband Deutscher Reeder.

c: Celebrity

Der „Internationaler Tag der Frauen in der Schifffahrt 2023“ am 18. Mai würdigt Frauen in der maritimen Branche.

Er soll dazu beitragen, die Einstellung, den Verbleib und die dauerhafte Beschäftigung von Frauen im maritimen Sektor zu fördern, das Profil von Frauen in der Schifffahrt zu schärfen, das Engagement der IMO für das UN-Nachhaltigkeitsziel 5 - Gleichstellung der Geschlechter - zu stärken und die Arbeit zur Beseitigung des derzeitigen Ungleichgewichts zwischen den Geschlechtern in der Schifffahrt zu unterstützen. der von der Internationalen Schifffahrtsorganisation ausgerufenen Tag fand erstmals 2022 statt.

Das BSH, eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV), ist die maritime Behörde und maritime Ressortforschungseinrichtung der Bundesrepublik Deutschland.

An den beiden Dienstsitzen in Hamburg und Rostock sowie auf fünf Schiffen arbeiten rund 1.000 Beschäftigte aus über 100 Berufen. Meereskundliche Untersuchungen, Wracksuche, Seevermessung, Erstellung der amtlichen Seekarten, die Unterstützung des Aus- und Aufbaus der Offshore-Windenergie in der deutschen AWZ von Nordsee und Ostsee gehören ebenso wie Förderung, Sicherheit und Überwachung der Seeschifffahrt zu seinen Aufgaben.

Als deutsche Flaggenstaatsverwaltung und Dienstleister für die maritime Wirtschaft unterstützt das BSH diese mit Genehmigungen, Haftungsbescheinigungen, Produktprüfungen, Zulassungen und Bereitstellung von Daten. In der anwendungsorientierten Forschung arbeitet es an der kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung des Wissens zu nachhaltiger Nutzung und Schutz der Meere. Das BSH unterstützt mit seiner Arbeit die Umsetzung der Ziele der Ozeandekade.