Amsterdamer Stadtrat stimmt zur Schließung des Kreuzfahrtterminals, passt nicht zu den nachhaltigen Ambitionen und Initiativen gegen Overtourismus
c: Amsterdam CruisePort
Der Amsterdamer Stadtrat hat einem Vorschlag zum Verbot „umweltfreundlicher“ Kreuzfahrtschiffe zugestimmt, als Teil der jüngsten Initiative der Stadt, gegen Overtourism vorzugehen.
Ein Sprecher der stellvertretenden Bürgermeisterin von Amsterdam, Hester van Buren, die für den Hafen der Stadt verantwortlich ist, sagte, dass der Stadtrat am Donnerstag einem Vorschlag zur Schließung des Kreuzfahrtterminals der Stadt zugestimmt habe.
Amsterdam hat seit 2016 Pläne , das Kreuzfahrtterminal zu schließen . Die Zahl der Hochseekreuzfahrtschiffe, die am Amsterdamer Kreuzfahrtterminal anlegen dürfen, sei bereits auf 190 begrenzt, und es laufe eine Untersuchung zu den Auswirkungen von Flusskreuzfahrten.
Amsterdam verfügt seit dem Jahr 2000 über ein Kreuzfahrtterminal, das sich auf der Ostseite des Hauptbahnhofs befindet. Nach Angaben des Terminalbesitzers Cruise Port Amsterdam (CPA) ist die Stadt bei Kreuzfahrtschiffen beliebt: Bis 2018 wuchs die Zahl der Passagiere um etwa 10 Prozent pro Jahr. Nach einem starken Einbruch aufgrund der Corona-Pandemie wird die Zahl der Passagiere in diesem Jahr voraussichtlich fast 300.000 erreichen.
Und dann gibt es noch die Flusskreuzfahrten, die auf dem Rhein bis nach Amsterdam fahren. Mehr als 2.100 davon werden in diesem Jahr in der Hauptstadt anlegen, mit mehr als eine halbe Million Passagiere.
Dies ist ein relativ kleiner Teil des Touristenstroms, der jedes Jahr Amsterdam überschwemmt: Die überwiegende Mehrheit der Besucher kommt mit Billigflügen nach Schiphol. Dennoch könnte das Ende der Kreuzfahrtschifffahrt dazu beitragen, den Tourismus in Grenzen zu halten, sagt D66-Mitglied Rooderkerk. Sie verweist auf den „Signalwert“ von 18 Millionen Übernachtungen, den der Rat vor zwei Jahren festgelegt hat: Sollte die Zahl der Touristen diesen Wert überschreiten, und das soll noch in diesem Jahr passieren, verpflichtet sich der Rat, „zusätzliche Maßnahmen“ zu ergreifen. „Wir wollen den Tourismus auf allen Seiten einschränken, deshalb müssen auch die Kreuzfahrten dem entsprechen.“
Allerdings sei es unwahrscheinlich, dass das Stadtzentrum in naher Zukunft zu einer Kreuzfahrt-freien Zone werde, die Umsetzung dürfte einige Zeit dauern, so die Sprecherin des Bürgermeisters.
