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Kreuzfahrt News - Schifffahrtsnachrichten

Spitzbergen: Schluss mit Kohleabbau - Barentsburg wird Cruise-Hub für Kreuzfahrten in den hohen Norden

Der russische Außenposten auf dem Svalbard-Archipel Norwegens vereint die Kontraste unberührter arktischer Schönheit und sowjetischer Industrie. Nur noch 300 Menschen leben hier; 250 Männer und 50 Frauen. Zu besseren Zeiten waren es fast zehnmal so viel. Seit rund 90 Jahren fördern Russen auf Spitzbergen Kohle, ein internationaler Vertrag von 1920 gibt ihnen das Recht dazu. Heute jedoch verändert Barentsburg seinen Geschäftsfokus zu einem modernen russischen Drehkreuz für Entdeckerreisende.

Die steile Holztreppe vom Hafen zum neuen "Luxus" Hotel zu Fuß, ist eine zehnminütige Tour-de-Divergenz. Im Norden färbt der Mitternachts Sonnenuntergang den Fjord und den Gletscher am Horizont in arktischem leuchtendem Orange. Schaut man nach Süden, und der weit entfernte Gletscher ist teilweise von schwarzen Rauchwolken der Schlote verdeckt, die den Horizont mit der gleichen schwärzlichen Farbe verschmutzen wie die Kohlenhaufen, die den Permafrost bedecken.

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Barentsburg könnte das touristische Tor zur russischen Arktis sein. Im April stand die Tourismusentwicklung auf der Tagesordnung, als sich auf Spitzbergen eine russische Regierungskommission traf.

 Ein Aktionsplan für die Tourismusentwicklung soll ausgearbeitet werden, entschied die Kommission. Der Plan sieht vor , die Nutzung der Murmansk- und Archangelsk Seehäfen beim Transport von Touristen nach Svalbard zu verstärken, heißt es in einer Presseerklärung der Regierung nach dem Treffen.

Das Tourismusgeschäft des Bergwerksunternehmens schreitet Schritt für Schritt voran. Pläne beinhalten ein weiteres neues Hotel, vielleicht in den nächsten Jahren.

Außer Passagieren, die auf Kreuzfahrtschiffen ankommen, müssen alle Besucher von Barentsburg über Longyearbyen einreisen, wo sich der einzige Flughafen mit Flügen nach Norwegen befindet. Im Winter sind Schneemobiltouren nach Barentsburg beliebt. Im Sommer fahren viele der norwegischen Reiseveranstalter zu verschiedenen Zielen entlang des Isfjorden, einschließlich Barentsburg. 

Die Bootsfahrt von Longyearbyen dauert 1,5 Stunden und ist nur in den Sommermonaten möglich. Für eilige Entdecker gibt es den Helikopter.

GoArctica  ein Tochterunternehmen der staatlichen Bergbaugesellschaft Trust Arcticugol  hat ein eigenes Boot, blau und gelb bemalt, die Farben der ukrainischen Flagge. 60% der Einwohner von Barentsburg stammen aus der Ukraine.

Die Planung sieht vor das Expeditions-Kreuzfahrtschiffe Barentsburg als Cruise-Hub benutzen. Besonders interessant könnte die auch für Poseidon Expeditions sein, deren Arktis Kreuzfahrten in den Hohen norden, mit Russischen Atomeisbrechern von Murmansk abfahren. 

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