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Kreuzfahrt News - Schifffahrtsnachrichten

RUSSLAND : Zustand der russischen Kreuzfahrt-Industrie – trotz Putin Dekret kein großer Quantensprung, drei Flussschiffe im Rohbau, Fertigstellung ständig verschoben

c: Lotus Shipyard

STAND DER PASSAGIERSCHIFF FLOTTE RUSSLANDS

Seit über 60 Jahren wurden in Russland keine Passagierschiffe mehr gebaut. Daher ordnete Vladimir Putin im Dezember 2016 per Dekret, die alternde Flotte durch Neubauten zu verjüngen.

Laut dem Russischen Schiffsregister gab es 2017 noch 90 Flusskreuzfahrtschiffe ( 2/3/4- Deckschiffe) einige schon über 60 Jahre alt – das Durchschnittsalter der Flotte beträgt 42 Jahre. Sukzessive werden jährlich mehrere ältere Flussschiffe verschrottet, in diesem Jahr sind es 15 Schiffe. Laut dem Schifffahrtsministerium wird die Flotte in den kommenden Jahre durch Stilllegung auf 40 Einheiten schrumpfen.

Laut Statistik (Stand 2017) haben 350.000 Passagiere eine Fluss(kreuz)fahrt unternommen. Das größte Kontingent von ausländischen Gästen kamen aus den USA und Deutschland und China.

Fachleute prognostizieren ein Potential von 1. Million Passagieren. Um die Nachfrage zu befriedigen müssten mindestens 10 Schiffe des Projekts PV300VD gebaut werden.

Die Schiffe sind für die Fahrtgebiete Moskau – St. Petersburg, Moskau – Rostow am Don, aber auch entlang der Schwarzmeerküste Sewastopol – Sotschi, sowie im Kaspischen Meer, Astrachan konzipiert.

AKTUELLER STAND NEUBAUPROGRAMM

Drei Flusskreuzfahrtschiffe befinden sich im Bau: 2 Schiffe des Projekts PV300VD – ein vier Deck See- Flusskreuzfahrtschiff, mit einer Kapazität für bis zu 350 Gästen. Länge 141 m, Breite 17 m, 155 Kabinen unterschiedlicher Größe, einschließlich 10 Luxus-Suiten mit Balkon.

MS PETER DER GROSSE:

Nachdem Putin „gebeten“ hatte (so meldete die TASS) man möge zügig mit dem Bau von Kreuzfahrtschiffen beginnen, hatte bereits 2016 die Moscow River Shipping Company (OJSC) einen Bauauftrag für ein Schiff Projekt PV300VD, an die staatliche United Shipbuilding Corporation(JSC) Werft Lotus, Astrachan, mit Fertigstellung 2019, vergeben. Am 24. Mai 2019 wurde der Rohbau! zu Wasser gelassen und die Übergabe an den Auftraggeber für Anfang 2020 in Aussicht gestellt.

Nun melden russische Medien das Schiff „ Peter the Great“ wird voraussichtlich erst im März 2021 in Fahrt kommen. Das Schiff wird im Auftrag der Leasinggesellschaft Mashpromleasing - eine 100% Tocher der United Shipbuilding Corporation - für die Moscow River Shipping Company gebaut.

MS MUSTAI KARIM:

Im März 2017, bestellte die Leasinggesellschaft Mashpromleasing für die Reederei VODOHOD , ein Projekt PV300VD auf der Werft Krasnoe Sormovo, der JSC" Uited Shipbuilding Corporation, für Lieferung 2019. Auch die Mustai Karim wurde im Mai 2019 zu Wasser gelassen und soll am Mai 2020 in Dienst gestellt werden und die erste Kreuzfahrt am 5. Mai von Moskau nach St. Petersburg, absolvieren.

MS GOLDENER RING:

Am 1. November 2019 wurde auf der Lotus Werft, die der staatlichen United Shipbuilding Corporation (USC) das erste von zwei bestellten Projekt PKS-180 Schaufelrad-Flussschiff, zu Wasser gelassen.

Das Schiff wird unter dem Namen GOLDENER RING für den Veranstalter GAMA fahren. Finanziert wurde das Schiff von der Leasinggesellschaft  MASHPROMLISING JSC.

Das Projektschiff PKS-180 ist ein Motorschiff mit drei Decks, das für 180 Passagiere ausgelegt ist. Seine Länge beträgt 81,6 m, Breite - 13,83 m. Dieses Projekt existiert bereits seit 2007.

Der geringe Tiefgang von nur 1,2 m. erlaubt es dem Betreiber 50.000 Flusskilometer zu befahren, die bis jetzt anderen Flussschiffen unzugänglich sind.

Die Goldener Ring wird auch Küsten ansteuern können wo es keine festen Anlegestelen gibt und soll nicht nur im europäischen Teil Russlands verkehren sondern auch in Sibirien und Fernen Osten.

MS Goldener Ring sollte bereits in der Saison 2018 den betrieb aufnehmen, wurde dann auf Sommer 2019 verschoben. Beim Stapellauf verkündete GAMA Generaldirektor Dmitry Galkin, „Wir hoffen das der Goldener Ring 2020 in Fahrt kommt“. „ Die Flüsse werden immer seichter, bereits jetzt war die Binnenschifffahrt beeinträchtigt wegen zu niedrigem Wasserstand, was sich in den kommenden Jahren noch verstärken wird.“

Russische Binnenschifffahrt - Passagierflotte - Finanzierung

"Mustai Karim" und „Peter der Große“  sind die ersten in Russland gebaute Passagierschiff seit 60 Jahren, da seit den 1950er Jahren alle großen See- und Flusspassagierschiffe in der UdSSR und Russland im Ausland bestellt wurden, in der DDR, Österreich und Tschechien.

Der Seeverkehrsausschusses des Verkehrsministerium, das Ministerium für Industrie und Handel und die russische Schifffahrtskammer hatte die Ausweitung und Erweiterung des Programms, des Vorzugsleasings für den Bau von Kreuzfahrtpassagierschiffen befürwortet.

Die Leasinglaufzeiten wurden von 18 auf 25 Jahre mit einer Rate von 2,5%, erhöht. Insgesamt wurden für den Zeitraum 2020–2022 5 Milliarden Rubel – 70,8 Millionen Euro - für das Leasing bereitgestellt.  Gleichzeitig kündigte das Ministerium für Industrie und Handel an, das Programmvolumen deutlich auf 105 Milliarden Rubel – 1,48 Milliarden Euro - zu erhöhen. Seit drei Jahren wurde dieser Vorschlag jedoch nicht im Budget aufgenommen schreibt die Kommersant

Der stellvertretende Ministerpräsident Jurij Borissow empfahl dem Ministerium für Industrie und Handel, der Regierung erneut einen entsprechenden Vorschlag zu unterbreiten.  

Die Entwicklung des Personenverkehrs in Russland braucht staatliche Unterstützung.

Berichtet der stellvertretender Ministerpräsident Juri Borissow auf einer Tagung der Schifffahrtsbehörde in St. Petersburg im Oktober.

Ihm zufolge wurden mehr als 12 Millionen Passagiere per Binnenschifffahrt bis zur letzten Schifffahrt befördert, davon fast 300.000 auf touristischen Strecken. 

Im laufenden Zeitraum wurden 7,5 Millionen Passagiere auf dem Seeweg befördert.
"Ich muss sagen, dass das Wachstum des Kreuzfahrttourismus durch die Verschlechterung der Schiffe und der Infrastruktur der Liegeplätze erheblich gebremst wird.

Eine wirklich unüberwindliche Barriere ist hier manchmal seichtes Wasser, wenn der Durchgang eines Kreuzfahrtschiffs entweder schwierig oder einfach unmöglich ist. Es gibt andere Faktoren, die die Entwicklung der Kreuzfahrt behindern. Unter ihnen." das Altern der Passagierflotte und das Fehlen neuer Schiffe, die die entsprechenden Sicherheits- und Komfortanforderungen erfüllen.

Das Durchschnittsalter der betriebenen Schiffe beträgt 45 Jahre .

Um diese Art von Transport zu entwickeln, werden eine Reihe staatlicher Unterstützungsmaßnahmen umgesetzt, die Reedereien nutzen können, sagte der Vizepremier. Ihm zufolge sind derzeit zwei Schiffe des PV300-Projekts Peter der Große und Mustai Karim im Bau sowie zwei Schiffe des Typs Goldener Ring.

"Aber das ist eindeutig nicht genug, Serialisierung ist erforderlicht".