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Kreuzfahrt News - Schifffahrtsnachrichten

Fincantieri, Newcleo und Pininfarina präsentieren den Marine-Kernreaktor der Zukunft

c: DSL Studio

Bis November ist es im „19“ in Venedig zu sehen. Es handelt sich um eine große, zwei Tonnen schwere Vase, in der Atommüll verbrannt wird.

Fincantieri, newcleound Pininfarinapräsentieren auf der „19. Internationalen Architekturausstellung – La Biennale di Venezia“, einer vom Architekten Carlo Ratti kuratierten Veranstaltung, die vom 10. Mai bis 23. November stattfindet, erstmals das Gesicht der nächsten Generation von Atomkraftschiffen.

Das Ziel, so heißt es in einer Mitteilung der drei Unternehmen (des Atomkraftproduzenten, des Schiffsdesigners und des Schiffbauers), „ist eine der fortschrittlichsten Lösungen für saubere Energieerzeugung und nachhaltiges Design, um zwei der dringendsten Probleme unserer Zeit anzugehen: Klimawandel und Dekarbonisierung“.

Das Herzstück des Gemeinschaftsprojekts, das in der Corderie dell'Arsenale in Venedig untergebracht ist, ist eine lebensgroße Reproduktion eines flüssig bleigekühlten modularen Kernreaktors der vierten Generation vom Typ TL-40. Zwei Hauptmerkmale: Kompaktheit und die Fähigkeit, Atommüll zu verbrennen, wodurch der Antrieb großer Schiffe sowie die Energieerzeugung in isolierten und netzunabhängigen Gebieten gewährleistet wird. Am Stand im Arsenal von Venedig können sich die Besucher mit der Funktionsweise, der Fähigkeit zur Verbrennung von Abfällen aus herkömmlichen Kernkraftwerken und den passiven Sicherheitsfunktionen vertraut machen. Es handelt sich um einen Reaktor mit offener Konfiguration, der aus jedem Winkel vollständig einsehbar ist.

Es handelt sich zwar nicht unbedingt um einen kleinen Reaktor, er stellt jedoch zweifellos den neuesten Stand der Technik dar.

Es ist etwa fünfeinhalb Meter hoch und etwa zwei Meter breit. Es hat die Form einer großen Vase und wiegt etwa zwei Tonnen. Das von Pininfarina entworfene und in Venedig in einem offenen Bereich ausgestellte Außengehäuse zeichnet sich durch ein Motiv aus eng beieinander liegenden Lamellen mit Moiré-Effekt aus, der die Geschmeidigkeit der Linien verstärkt und ein Spiel aus Licht und Schatten erzeugt. 

Fincantieri und newcleo arbeiten seit 2023 zusammen, um die Anwendungsmöglichkeiten der newcleo-Technologie für Schiffsantriebe zu untersuchen. Pininfarina arbeitet mit newcleo zusammen, um ein industrielles Forschungs- und Entwicklungszentrum für Kernbrennstoffe zu entwerfen, das in Chusclan in der Region Gard in Frankreich gebaut werden soll.

Die passive Sicherheit liegt im Bleikühlsystem, das mehrere Unfallrisiken früherer Generationen eliminiert. Darüber hinaus sind diese Reaktoren in der Lage, den Atommüll herkömmlicher Kernkraftwerke durch ein innovatives Mehrfachrecyclingsystem zu entsorgen. So können die Abfälle verbrannt und saubere, wirtschaftliche und praktisch unerschöpfliche Energie erzeugt werden. Die Hersteller haben berechnet, dass allein durch die Nutzung des in Europa vorhandenen Atommülls eine kontinuierliche Energieerzeugung über Hunderte von Jahren möglich wäre.

Wie Stefano Buono, Gründer und CEO von newcleo, erklärt, beseitigt dieser Reaktor „das Abfallproblem, indem er große Mengen kohlenstofffreier Energie liefert.“

Pierroberto Folgiero, CEO von Fincantieri, betont: „Dieses Projekt ist ein klares Beispiel dafür, wie technologische Innovation, industrieller Einfallsreichtum und Design zusammenwirken können, um eine neue Perspektive auf die Kernenergie zu schaffen. In einer Zeit, in der sich die Branche den Herausforderungen des ökologischen Wandels und der Energiesicherheit entschlossen stellen muss, stellen wir unsere Expertise im komplexen Schiffsbau und der Integration fortschrittlicher technologischer Systeme zur Verfügung. Die neue Generation der Kerntechnologien ist nicht länger nur eine Perspektive: Sie ist ein konkreter Hebel, um neue Anwendungshorizonte zu erschließen, ausgehend vom maritimen Sektor.“