Suche:

Kreuzfahrt News - Schifffahrtsnachrichten

Reisebericht Kreuzfahrt: mit MS Amera, Phoenix Seereisen Neuzugang "Fjordnorwegen vom Feinsten"

c: Rainer Steding

Ein Individualtourist, der eigentlich nie ein Kreuzfahrtschiff betreten wollte, berichtet hier von seiner ersten Kreuzfahrt auf der MS Amera, einem Schiff, das ihm die Schönheiten der norwegischen Fjorde näherbringen sollte.

c: Rainer Steding

Die Amera, die 1988 als Royal Viking Sun gebaut wurde, fuhr zuletzt als Prinsendam für die Holland America Line.

Ab dem 01.07.2019 wurde sie als neuester Zugang der Phoenix Flotte bei der Hamburger Traditionswerft „Blohm + Voss“ 6 Wochen lang für 40 Mio. Euro aufwendig modernisiert und mit diversen technischen Neuerungen versehen.

Den Passagier erwarten ausgesprochen geräumige Kabinen mit Lesesessel, kleinem Schreibtisch und Minibar, die einen äußerst gemütlichen Eindruck hinterlassen.

c: Rainer Steding

Bei den Kabinen handelt es sich zu 90 % um Außenkabinen und Balkonkabinen sowie Suiten.

Ein großes Bad mit Badewanne/Dusche und begehbarem Schrank, der auch Platz für die Kleidung einer längeren Seereise bietet, runden das Bild ab. Man fühlt sich wohl!

Beim Betreten des Schiffes erfolgte die Begrüßung von gleich zwei Kreuzfahrtdirektoren, Thomas Gleiß und Christoph Schädel, mit den Worten „Willkommen an Bord - Willkommen zu Hause“.

Was man zunächst mit Erstaunen zur Kenntnis nimmt, bekommt jedoch beim näheren Kennenlernen des Schiffes und seiner Crew ein Gesicht. Gleichen diese Worte doch einem Versprechen und drücken die Überzeugung in die eigene Leistungsfähigkeit aus.

Zur Crew gehören 453 Mitglieder aus 29 Nationen.

Ein großer Teil der Besatzung ist bei „seachef´s“ angestellt. Hierbei handelt es sich um ein

schweizer Unternehmen,welches im Hotelmanagement, dem Service und im Gastronomiebereich auf Schiffen tätig ist.

Der gesamte Betrieb, von der Planung, dem Einkauf und der Logistik des täglichen Ablaufes werden über „seachef´s“ abgewickelt. Auf längeren Reisen eine große Herausforderung!

Für die Crewmitglieder werden neben den Kosten für die An- und Abreise zum und vom Arbeitsplatz, Kost und Logis sowie anfallende Gebühren und Aufwendungen für die medizinische Versorgung während der Vertragslaufzeit, auch die Kosten für Schulungs- und Trainingseinheiten sowie Deutschkurse übernommen.

Je nach Qualifikation und Entwicklung, sind schnelle Karrieresprünge möglich. Dies gelingt an Bord oft wesentlich eher als an Land.

 

Das freundliche Wesen der Crew, die unaufdringliche und stets aufmerksame Art geben dem Gast das Gefühl, sich besonders gut aufgehoben zu fühlen.

Das Verhältnis von 835 Passagieren zu 453 Crewmitgliedern trägt sicher dazu bei.

Für das leibliche Wohl aller Passagiere herrscht in der Küche 24 Stunden am Tag reges Treiben.

Allein hier sorgen 77 Crewmitglieder dafür, dass den Gästen nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich abwechslungsreiche und hochwertige Speisen serviert werden.

Restaurant Amera

Aus der Küche werden u.a. die Restaurants „Amera“ und „Ozean“ auf Deck 7 bedient, bei denen der Gast sein Menü aus einer kleinen Karte wählen kann. Auch Vegetarier werden hier bedacht.

Restaurant Ozean

Das „Lido“ ist ein Buffet-Restaurant mit angegliedertem Wintergarten, das auf Deck 11 am Heck des Schiffes zu finden ist und einen herrlichen Rundum-Blick bietet.

Hier kann der Gast bei der Auswahl und Menge seiner Speisen selbst entscheiden und sich täglich zur Kaffeezeit seine Favoriten aus dem reichhaltigen Kuchenangebot heraussuchen.

Im „Amera, „Ozean“ und „Lido“ bestehen keine festen Tischzeiten und die Plätze können frei gewählt werden.

Alle Restaurants verfügen über große Panoramafenster, die viel Licht hereinlassen und den Blick auf das Meer ermöglichen.

c: Rainer Steding

Sind diese Restaurants größer und moderner gestaltet, so kommt das Spezialitätenrestaurant „Pichler´s“, das ebenfalls auf Deck 7 zu finden ist, eher gediegen und kommodig daher.

Wer in den Genuss dieses Ambientes kommen möchte, muss eine Reservierung vornehmen lassen, da das „Pichler´s“ nur über 68 Sitzplätze verfügt.

Mehrkosten entstehen hierbei jedoch nicht!

c: Rainer Steding

Wer sich nach dem Essen ein wenig bewegen möchte, kann auf dem Promenadendeck ( Deck 7 ) das komplette Schiff auf einer Länge von 380 Metern umrunden.

c: Rainer Steding

Es ist jedoch möglich, nach der einen oder anderen Runde einen Zwischenstopp in der „Phoenix-Lounge & Bar“ einzulegen.

Diese liegt am Heck des Schiffes und ist komplett offen, sodass man nicht nur seinen Cocktail, sondern gleichzeitig Wind und Wellen genießen kann.

Erwähnenswert sind in diesem Zusammenhang die moderaten Getränkepreise an Bord.

Harrys Bar

Auf Deck 11 befinden sich neben dem „Lido“ auch die „Schönen Aussichten“. Dieser Bereich, in dem sich früher ein Swimmingpool befand, ist für größere Veranstaltungen bei schönem Wetter geeignet.

Jeden Tag zur Mittagszeit kann man sich hier zudem Pizza und Hähnchen schmecken lassen.

Wer genau sehen will, wohin das Schiff fährt, kann einen Beobachtungsposten auf dem Sonnendeck ( Deck 13 ) beziehen. Das Sonnendeck bietet viel Platz und ein schöner Tag lässt sich ganz wunderbar im Liegestuhl verbringen.

c: Panorama Lounge

Wem es hier zu frisch ist, kann ab 15.00 Uhr in die „Panorama-Lounge“ auf Deck 12 wechseln und in aller Gemütlichkeit die weitere Fahrt verfolgen.

Die Amera ist ein Schiff, das nicht nur durch seine Größe und Silhouette überzeugt.

Im Gespräch auf der Brücke erklärte Kapitän Thorn, dass die Amera über eine Müllverbrennungsanlage verfügt, die keinerlei CO2-Emissionen ausstößt.

Eine Osmoseanlage stellt sicher, das der hohe Wasserbedarf an Bord jederzeit gedeckt werden kann. Gerade bei Fahrten in warme Regionen steigt der Wasserverbrauch durch häufigeres Duschen rapide an.

Für das Abwasser, dass in Grauwasser (Dusche und Waschbecken) und Schwarzwasser (Toiletten) unterschieden wird, gibt es eine Filteranlage, bei der das Wasser am Ende nahezu Trinkwasserqualität hat.

c: Phoenix Reisen

Als der Kapitän vom Einbau einer Becker-Ruderanlage berichtet, ist ihm die Begeisterung förmlich anzusehen.

Diese technische Neuerung verleiht dem Schiff mit Ruderbewegungen von bis zu 70° eine deutlich größere Manövrierfähigkeit.

An jedem Abend erhalten die Gäste das Programm für den nächsten Tag in die Kabine geliefert. Hier finden sich wichtige Mitteilungen zu bevorstehenden Ausflügen sowie eine Vielzahl an Angeboten, die den Passagieren den Aufenthalt an Bord versüßen sollen.

Ein Fototermin mit Kapitän Jens Thorn bei einem Glas Sekt bildete den Auftakt vieler Highlights.

Mehrere Treffen zum Kennenlernen des Schiffes sowie diverse sportliche Angebote, die zum Teil an der frischen Luft stattfinden, laden zum Mitmachen ein.

In den Zielhäfen wurden unterschiedliche Ausflugsprogramme angeboten, die in Art und Dauer sehr verschieden waren. Vom Stadtrundgang bis zur Überlandfahrt und anschließender Rückkehr auf das Schiff in einem anderen Hafen war alles dabei.

Nicht immer konnten die Passagiere das Land dabei auf direktem Weg erreichen und kamen auf diese Weise in den Genuss einer Fahrt mit dem Tenderboot. Begleitende Vorträge an Bord zur norwegischen Geschichte stimmten den Gast auf unser Reiseziel ein.

Passend zum Aufenthalt in Bergen fand ein Klavierkonzert in der „Atlantik Show-Lounge“ statt Der Pianist Eddy Teger trug Werke von Edvard Grieg vor und berichtete von dem Leben des aus Bergen stammenden Komponisten.

c: Rainer Steding

Das Highlight der Woche war der Gastauftritt der Sängerin Ella Endlich, die nicht nur als Schlagerstar und Musicaldarstellerin bekannt ist, sondern auch ihre tänzerischen Qualitäten in der TV Sendung „Let´s Dance“ erfolgreich unter Beweis gestellt hat.

Ihre Autogramme, die sie bereitwillig am nächsten Vormittag gab, waren sehr gefragt!

Für unseren Aufenthalt in Stavanger waren Helikopterflüge vorgesehen, die leider wegen des starken Windes nicht durchgeführt werden konnten.

Als Alternative bot sich der Frühschoppen mit deftigen bayrischen Spezialitäten und Freibier an.

Die Verabschiedung der Passagiere durch den Kapitän, den Hoteldirektor und die Kreuzfahrtdirektoren fand bei einem Glas Sekt auf Deck 11 statt. Bei dieser Gelegenheit lobte der Kapitän seit Schiff, das in der vorhergehenden, unruhigen Nacht (Windstärke 8-9), zwar„gestampft“, aber ein „sehr, sehr gutes Seeverhalten“ gezeigt habe.

Im Anschluss begeisterten Showensemble und Showband der Amera die Gäste mit einer Rock´n Roll Show zum Mitmachen.

c: Rainer Steding

Die Ausschiffung nach der Rückkehr in Bremerhaven erfolgte, wie auch die Einschiffung und die Logistik während der Ausflüge, routiniert und gut organisiert.

Nach 7 Tagen Kreuzfahrt auf der MS Amera fällt der Abschied nicht ganz leicht und mir fallen wieder die Begrüßungsworte des Kreuzfahrtdirektors ein:

„Willkommen an Bord – Willkommen zu Hause“

Autor: Rainer Steding